Die Kalahari Wüste
Nach zwei Jahren coronabedingter Fernreiseabstinenz war die Sehnsucht groß, wieder in die Welt hinauszuschwärmen. So ergriff ich freudig die Gelegenheit, mich kurzfristig einer geführten Green Lion Individualreise – mit nur einer weiteren Mitreisenden – durch Namibia und Botswana anzuschliessen.
Der sechste Teil des Reiseberichts führt uns nun in die Kalahari und zurück nach Namibia.
Tag 19: Kalahari North, Namibia
Am Mittag dieses Tages erreichten wir die «Harnas Wildlife Foundation», im Nordteil der Kalahari. Wir beziehen unser Quartier in deren hübschen Gästebungalows. Die Foundation hat es sich zur Aufgabe gemacht, kranke, verletzte und verwaiste Tiere aufzunehmen und zu pflegen. Die meisten dieser Tiere sind in Gehegen untergebracht, ungefährliche wie Mungos, Schildkröten und einige andere bevölkern das Gelände der Farm. Beim Ausruhen am Pool am Mittag fiel mein Blick zufällig auf die lange Steinbank im Poolhäuschen und ich dachte, ich traue meinen Augen nicht. Langausgestreckt auf Kissen schnarchte dort ein Warzenschwein mit rechten Hauern. Kurz darauf näherten sich eine Tierpflegerin, die «Ham», so hiess das Warzenschwein, füttern wollte. «Ham» hatte allerdings gar keine Lust, sich von den weichen Kissen zu erheben und so entstand ein lustiges Gezerre um Kissen und Futternapf zwischen «Ham» und der Tierpflegerin.
Am Nachmittag durften wir einen Guide zur Fütterung der Grosskatzen und zu einem «Cheetah Walk» begleiten. Als die Geparden den Geländewagen sahen, rannten sie am Zaun entlang bis zum Eingang des Geheges. Der Guide öffnete und wir konnten in das riesige Gehege der beiden handaufgezogenen Gepardenbrüder eintreten. Sie schnurrten und strichen an unseren Beinen entlang. Was für eine wunderbare Erfahrung über das Fell dieser Grosskatze zu streichen. Wir folgen ihnen eine Weile, dann legen sie sich nieder. Der Guide erzählte uns ihre Geschichte und gab uns Informationen über die Tiere, die in Harnas gepflegt werden. Die Geparden erhielten zum Abschluss je einen Brocken Fleisch und wir konnten ihnen im Gehege aus nächster Nähe beim Fressen zuschauen. Anschliessend bekamen auch die Löwen ihre Fleischration, allerdings blieben wir hier lieber jenseits des Zauns. Auf lautes Löwengrollen zum Sonnenuntergang warteten wir jedoch vergebens, obwohl der Guide sich alle Mühe gab, den Löwen zum Grollen zu stimulieren.
Tag 20: Kalahari North – Zannier Reserve, Nähe Windhoek
Am Morgen hiess es Abschied nehmen, auch «Ham» bekam noch seine Streicheleinheiten und dann fuhren wir Richtung Windhoek, zur «Zannier Omaanda Lodge», wo wir unsere Reise ausklingen lassen wollten. Sie liegt in einem 9’000 Hektar grossen privaten Wildschutzgebiet. Von der Lobby aus bietet sich ein grandioser Blick über den Infinity Pool hinaus in die Savannenlandschaft. Die Lodge besteht aus 10 hochwertig ausgestatteten, reetgedeckten Lehmhütten, die sich unauffällig in die Savannenlandschaft einfügen. Nun hiess es Abschied nehmen von Resten, unserem Fahrer und Guide, der uns während der ganzen Reise perfekt betreut und sehr sicher durch Namibia und Botswana gefahren hatte. Wehmütiger Abschied von einem liebgewonnenen Menschen.
Den Rest des Tages genossen wir am Pool und liessen die Blicke über die mit üppigem Grün bewachsene Landschaft und den kleinen See schweifen. Ein Sundowner an der kleinen, strohgedeckten Bar neben dem Pool und ein feines Nachtessen bei Sonnenuntergang rundeten den herrlichen Tag perfekt ab.
Tag 21: Zannier Reserve
Begeistert von dieser herrlichen Lodge, genossen wir den Vormittag am Pool. Am Nachmittag besuchten wir das nahegelegene «Naankuse Wildlife Sanctuary», in dem ebenfalls verletzte und verwaiste Tiere aufgenommen und gepflegt werden. Fütterung der Grosskatzen war angesagt und so konnten wir hautnah zuschauen, wie der Tierpfleger, der uns begleitete, die Karakale, die Geparden, die Leoparden und die Löwen fütterte.
Tag 22: Abschied und Heimreise
Am letzten Tag unserer Reise genossen wir nochmals die tolle Infrastruktur der Lodge, liessen uns bei einer Massage verwöhnen und badeten im Pool. Am Spätnachmittag hiess es Abschied nehmen aus dem kleinen Paradies und man brachte uns an den nur 30 Minuten entfernten Flughafen von Windhoek. Abschluss einer fantastischen und erlebnisreichen Reise.
Dies war der letzte Teil des Reiseberichts.
Fazit: 1.000 Dank an das Team von Green Lion! Die Reise war perfekt organisiert, alles hat hervorragend geklappt, einschliesslich der notwendigen Corona-Tests, um von einem Land ins andere zu reisen. Einen besseren Guide und Fahrer als Resten hätte man sich nicht wünschen können. Er fuhr vorsichtig und vorrausschauend, seine Deutschkenntnisse waren sehr gut und er kümmerte sich ausgezeichnet um alles Organisatorisches währen der gesamten Reise. Die Lodges waren durchweg ausgezeichnet, abwechslungsreich und stets in einmaliger Lage. Für mich war das nun die 4. Reise mit Green-Tiger resp. Green-Lion und ich war jedes Mal vollkommen begeistert! Immer gerne wieder!