Von Windhoek nach Swakopmund
Nach zwei Jahren coronabedingter Fernreiseabstinenz war die Sehnsucht groß, wieder in die Welt hinauszuschwärmen. So ergriff ich freudig die Gelegenheit, mich kurzfristig einer geführten Green Lion Individualreise – mit nur einer weiteren Mitreisenden – durch Namibia und Botswana anzuschliessen.
Der erste Teil des Reiseberichts handelt von den Erlebnissen auf den ersten Tagen in Namibia – von Windhoek bis Swakopmund.
Tag 1: Ankunft in Windhoek
Am Flughafen in Windhoek angekommen, begrüsste uns lächelnd und auf Deutsch unser Guide und Fahrer namens Resten für die Rundreise. Rasch war unser Gepäck in dem bequemen SUV verstaut und wir starteten Richtung Sesriem, wo wir am Spätnachmittag die familiär geführte «Desert Homestead Lodge» mit geschmackvoll ausgestatteten Bungalows erreichten, die einen fantastischen Blick in die Landschaft mit den Bergen im Hintergrund boten.
Tag 2: Sossusvlei Heimat der roten Dünen
Am nächsten Morgen brachen wir bereits vor Sonnenaufgang auf zum Namib Naukluft Park, in dem die mächtigen Dünen von Sossusvlei liegen, die teilweise mehr als 300 m hoch sind. Ein landschaftliches Highlight Namibias. Die glutrot aufgehende Sonne hüllte die Wüstenlandschaft in ein rotgoldenes Licht. Gruppen von Oryxantilopen kreuzten unseren Weg. Unterhalb der hoch aufragenden Dünen hatte sich durch den Regen der letzten Wochen ein See gebildet, in dem sich die Dünenstrukturen wunderbar spiegelten. Wir wanderten zum Fuss von «Big Daddy», der mit 325 m bis 380 m höchsten Düne des Gebietes Sie ist übrigens eine der höchsten Dünen weltweit. Der Aufstieg zum Dünenkamm war beschwerlich, dafür entlohnte jedoch der atemberaubende Blick von dort oben über die Wüstenlandschaft.
Deadvlei- Eldorado für Fotografen
Nach dem deutlich rascheren Abstieg wanderten wir am Fusse der Dünen entlang zum Deadvlei, einer der wohl ungewöhnlichsten Landschaften, die man sich vorstellen kann, eine von Dünen umschlossene Ton-Pfanne im Sandmeer. In ihr steht eine grosse Anzahl seit Hunderten Jahren toter Kameldornbäume, die durch die extreme Trockenheit der Wüste konserviert wurden. Bizarre, meist schwarze Baumgestalten mit wenigen Ästen vor den hohen, rot schimmernden Dünen. Diese einzigartige Landschaft ist ein Eldorado für Fotografen.
Tag 3: Sossusvlei – Solitaire – Swakopmund
Nach einer weiteren Nacht in der «Desert Homestead Lodge» brachen wir auf in Richtung Küste nach Swakopmund. Die Weite der namibischen Landschaft ist beeindruckend und die meisten Überlandstrassen führen kerzengerade durchs Land. Unterwegs legten wir einen Halt in der Minisiedlung Solitaire ein, mit dem einzigen Laden und der einzigen Tankstelle zwischen Sossusvlei und der Küste. Berühmt ist der selbstgebackene Apfelkuchen nach deutschem Rezept, der in diesem Laden verkauft wird. Pittoresk wirken die alten, verrosteten Fahrzeuge, die in der Gartenanlage drapiert sind.
Weiter führte uns die Fahrt Richtung Norden vorbei an dem Kuiseb Canyon, in dessen karge, mondähnliche Landschaft wir einen Abstecher machten. Bei Walvis Bay gelangten wir an die Küste und staunten. Tausende Flamingos standen hier im seichten Wasser und fischten.
Kultur und Geschichte in Swakopmund
In Swakopmund angekommen, checkten wir im zentral gelegenen modernen und stylishen Hotel «The Delight» ein. Bei einem Bummel durch Swakopmund, einer ehemals deutschen Kolonialstadt am Meer, wähnt man sich noch immer in einer deutschen Kleinstadt. Ein Leuchtturm, eine hübsche Uferpromenade, breite Strassen mit deutschen Namen, ein Brauhaus, deutsche Cafés und Bäckereien zeugen von der Kolonialvergangenheit. Noch immer wird überwiegend deutsch gesprochen. Auf dem Kunsthandwerkermarkt in der Nähe des Strandes trafen wir auf Himba- und Herrero Frauen, die selbstgemachte Armbänder verkaufen. Die Himba werden auch das «rote Volk» genannt, als Sonnenschutz und aus Schönheitsgründen schmieren sich die Frauen eine rote Paste auf den ganzen Körper und in die Haare. Die Kleidung besteht lediglich aus einem Lendenschurz aus Leder sowie opulentem Schmuck an Hals, Hand- und Fussgelenken. Die Herrero Frauen tragen bunte viktorianische Kleider und einen an Rinderhörner erinnernden Hut, der auf das Hirtendasein der Herrero anspielt.
Tag 4: Dolphin Cruise Walvis Bay und Sandwich Harbour Jeep Tour
Am nächsten Morgen fuhren wir nach Walvis Bay und starteten am Bootshafen zu einer Katamaran-Fahrt. Der grossräumige Katamaran hatte noch gar nicht abgelegt, da sprang auch schon der erste Seelöwe direkt aus dem Meer an Bord, um sich sein Fischfrühstück abzuholen. Während er gefüttert wurde, erfuhren wir Wissenswertes zu diesem Meeresbewohner. Die vierstündige Delfin- und Robbenfahrt ging über den Industriehafen über die Austernbänke bis hinaus zum Pelican Point, wo eine grosse Kolonie Pelzrobben zuhause ist. Unterwegs erfuhr man von der Besatzung viel über Flora und Fauna der Lagune. Wenn man sich dem Pelican Point nähert, hört man bereits die lauten Rufe der Pelzrobbenkolonie, die sich wie das Blöken von Schafen anhört. Dicht an dicht gedrängt liegen die Robben auf der Sandbank. Auch mehrere Delfinschulen konnten wir beobachten und erfreuten uns an den kunstvollen Sprüngen der Tiere. Pelikane kamen dicht ans Boot und sogar an Deck und bettelten ebenfalls um eine Fischration. Auf der Rückfahrt wurden auch die Gäste kulinarisch verwöhnt mit frischen Austern, Snacks und Sekt. Diese Fahrt war wirklich ein tolles Erlebnis!
Landrovertour nach Sandwich Harbour
Zurück im Hafen stiegen, erwartete uns der Fahrer und Guide für unsere Nachmittagstour zum Sandwich Harbour. In einem Land Rover passierten wir auf dem Weg dorthin riesige farbige Salinenfelder und einen Brachwassersee, in dem eine grosse Gruppe von Flamingos fischte. Sandwich Harbour gehört zum Namib Naukluft Park und darf nur mit einem Permit besucht werden. Die riesigen Sanddünen münden direkt in den Ozean und der Weg zwischen Dünenkante und Meer ist eng. Man muss die Gezeiten genau kennen, um ihn ohne Risiko ins Meer gespült zu werden, befahren zu können.
Der Land Rover schwamm regelrecht auf den Fahrspuren im Sand, manchmal mussten wir Robben ausweichen, die dort gemütlich schliefen. Kurz vor Sandwich Harbour fuhren wir mit viel Schwung eine Düne steil hinauf und es ging weiter mit einer rasanten Berg- und Talfahrt durch die Dünenlandschaft. Wir stoppten in einem Dünenkessel, von dort aus erklommen wir den höchsten Dünenkamm und es eröffnete sich ein atemberaubender Blick über Sandwich Harbour, einem ehemaligen Hafen, der im Laufe der Zeit versandet ist und nun eine Lagune bildet. Sie bietet heute unzähligen Seevögeln einen optimalen Lebensraum. Auf der Rückfahrt legten wir am Meer noch einen Halt ein und wurden erneut mit Austern, Snacks und Sekt kulinarisch verwöhnt.
Der Land Rover schwamm regelrecht auf den Fahrspuren im Sand, manchmal mussten wir Robben ausweichen, die dort gemütlich schliefen. Kurz vor Sandwich Harbour fuhren wir mit viel Schwung eine Düne steil hinauf und es ging weiter mit einer rasanten Berg- und Talfahrt durch die Dünenlandschaft. Wir stoppten in einem Dünenkessel, von dort aus erklommen wir den höchsten Dünenkamm und es eröffnete sich ein atemberaubender Blick über Sandwich Harbour, einem ehemaligen Hafen, der im Laufe der Zeit versandet ist und nun eine Lagune bildet. Sie bietet heute unzähligen Seevögeln einen optimalen Lebensraum. Auf der Rückfahrt legten wir am Meer noch einen Halt ein und wurden erneut mit Austern, Snacks und Sekt kulinarisch verwöhnt.