Der Namib Naukluft Park wurde aus dem Zusammenschluss von vier Regionen Namibias gebildet. Daraus entstand der viertgrößte Nationalpark der Welt. Er umfasst ca. 50.000 Quadratkilometer und zählt als Teil des Namib-Sandmeeres zum Weltnaturerbe der UNESCO in Namibia.
Der Namib Naukluft Park von Sonnenauf- bis Sonnenuntergang
Einer der Höhepunkte jeder Namibiareise sind die beeindruckenden roten Sanddünen um den Sossusvlei und den Deadvlei. Die kräftige rot-orange Farbe der Dünen entsteht durch das Eisenoxid im jahrmillionen alten Sand der Wüste. Je älter die Düne, desto intensiver die Farbe. Die meisten Dünen im Namib-Naukluft Park sind sogenannte Sterndünen. Sterndünen entstehen durch Winde mit häufig wechselnder Windrichtung in Verbindung mit sehr großen Mengen Sand. Sie wandern fast nicht, der Sand wird durch die Winde einfach nur umgeschichtet.
Im Umkreis des Parkeingangs befinden sich inmitten der kargen und atemberaubenden weiten Landschaft architektonisch meist perfekt der Umgebung angepasste wunderschöne Unterkunftsmöglicheiten. Ausgangspunkte, um den Park organisiert mit dem Geländefahrzeug oder auf geführten Wanderungen zu Fuß zu entdecken. Selbstfahrer können mit dem eigenen Fahrzeug den von Sonnenauf- bis Sonnenuntergang geöffneten Nationalpark erkunden.
Alle paar Jahre erwacht die Wüste zum Leben
Die Hauptattraktionen des Parks, den von hohen roten Dünen umrahmten Sossusvlei und Deadvlei, erreicht man am Ende der ca. 60 Kilometer langen geteerten Straße in den Nationalpark. Die letzten Kilometer führen durch Sand und sind nur mit Allradfahrzeugen oder dem am Parkplatz startenden kostenpflichtigen Shuttle der Parkverwaltung erreichbar. Als „Vlei“ wird die von Sanddünen umrahmte Salz-Ton-Pfanne bezeichnet. In dieser Gegend versickert der Fluss Tsauchab ungefähr 50 Kilometer bevor er den Atlantischen Ozean erreicht. In der Regel sind die Pfannen des Sossusvlei und des Deadvlei völlig ausgetrocknet. Nur in Jahren mit besonders viel Regen füllen sich die Pfannen mit Wasser und die Wüste erwacht zum Leben.
Die roten Dünen faszinieren durch ein atemberaubendes Farbenspiel besonders bei Sonnenaufgang. Eine traumhafte Kulisse, die das Herz eines jeden Fotografen höherschlagen lassen. Mit etwas Glück begegnen dem Besucher am Rande der von den Sanddünen umschlossenen Salz-Ton-Pfanne des Sossusvlei einige unter den Bäumen grasende Oryxantilopen oder andere der extremen Lebensbedingungen angepassten Tiere.
„Big Daddy“ – die höchste Düne der Welt
Unweit des Sossusvlei führt ein kleiner Fußmarsch vom Parkplatz zur weltbekannten riesigen Salz-Ton-Pfanne des Deadvlei. Eine wirklich surreale Umgebung mit uralten abgestorbenen vom weißen Boden der Pfanne zum blauen Himmel ragenden Akazienbäumen mit den hohen roten Dünen im Hintergrund.
Eine der südöstlich liegenden Dünen um den Deadvlei ist „Big Daddy“, die mit 325 Metern höchste Düne der Welt. Der Aufstieg auf diese Düne ist sehr anstrengend. Aber jeder der kraftraubenden Schritte auf dem lockeren Sand nach oben wird durch einen traumhaft schönen Ausblick über die umliegende Wüstenlandschaft und auf die Salz-Ton-Pfanne des Deadvlei mit seinen abgestorbenen Bäumen entlohnt. Ein unvergessliches Erlebnis!
Geologische Erkundung des Sesriem Canyon
Eine weitere Attraktion im Namib Naukluft Parkt, welche nur wenige Kilometer nach dem Parkeingang erreicht wird, ist der Sesriem Canyon. Auf einer kleinen Wanderung kann der ein Kilometer lange und 30 Meter tiefe Canyon erkundet werden. Der Canyon wurde über Jahrmillionen vom Tsauchab-Fluss geformt, welcher bei den Dünen um den Sossusvlei versickert. Auch der Sesriem Canyon ist bis auf die seltenen regenreichen Jahre vollkommen ausgetrocknet und bietet mit seinen Felsformationen einen grandiosen Einblick in die geologische Geschichte Namibias.
Um ein weiteres Mal das atemberaubende Farbenspiel der roten Dünen zu erleben, bietet sich an den Sonnenuntergang an oder auf der Düne 45 genießen. Der Einfachheit halber wurde diese bis zu 170 Meter hohe Düne nach dem Straßenkilometer der Straße vom Parkeingang zum Sossusvlei benannt. Auch hier füllen sich beim Aufstieg die Schuhe schnell mit Sand und man kann sich an der Weite des Dünenmeeres fast nicht satt sehen.