Informationen die das Reisen nach Madagaskar erleichtern
Um Ihren Aufenthalt in diesem faszinierenden Land etwas zu vereinfachen, haben wir auf den folgenden Seiten die wichtigsten Infos zu Land, Leuten und Kultur zusammengetragen. Einer unvergesslichen Reise nach Madagaskar steht also nichts mehr im Wege.
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Geld und Banken
Die Währung in Madagaskar ist der Ariary (MGA). Das Land ist stark bargeldbasiert, und obwohl sich in den größeren Städten Geldautomaten finden, ist es ratsam, ausreichend Bargeld mitzunehmen. Dies ist vor allem dann wichtig, wenn Sie abgelegenere Gebiete bereisen. Es wird empfohlen, Euros mitzunehmen und diese vor Ort umzutauschen oder auf ein mobiles Geldkonto (mobile money) zu laden. ATMs akzeptieren meist Visa, während Mastercard nur von wenigen Banken akzeptiert wird. Durch die begrenzte Verfügbarkeit sind Geldautomaten jedoch oft früh am Tag bereits leer, weshalb es sich empfiehlt, direkt morgens Geld abzuheben. Traveller Checks werden kaum noch akzeptiert, und Kartenzahlungen sind außerhalb größerer Hotels und Restaurants selten möglich.
Die Öffnungszeiten der Banken sind in der Regel von Montag bis Freitag zwischen 8:00 und 16:00 Uhr.
Infrastruktur
Die Infrastruktur in Madagaskar ist insgesamt veraltet und in vielen Bereichen unzureichend ausgebaut. Von den etwa 50.000 km Straßen im Land sind nur knapp 5.800 km asphaltiert. Die meisten asphaltierten Straßen befinden sich im Zentralhochland und verbinden die Hauptstadt Antananarivo mit den größeren Städten entlang der Küsten. In abgelegenen Regionen dominieren oft unbefestigte Pisten, die besonders in der Regenzeit (Dezember bis April) schwer befahrbar oder völlig unpassierbar sind.
Der öffentliche Nahverkehr basiert hauptsächlich auf Buschtaxis (sogenannten Taxi-brousses), die sowohl innerhalb von Städten als auch zwischen ländlichen Regionen verkehren. Diese Fahrzeuge sind preiswert, aber oft überfüllt und unzuverlässig. Es gibt auch reguläre Busse, allerdings sind sie ebenfalls häufig überfüllt. Touristen, die sich innerhalb von Städten bewegen, nutzen oft Rikschas oder normale Taxis, wobei die Preise vor der Fahrt ausgehandelt werden sollten.
Die Eisenbahninfrastruktur ist stark eingeschränkt. Aktuell wird nur eine der vier bestehenden Bahnstrecken regelmäßig befahren, nämlich die Linie von Fianarantsoa nach Manakara. Diese Strecke ist bekannt für ihre landschaftliche Schönheit und bietet Reisenden eine abenteuerliche Fahrt durch das Hochland bis zur Ostküste.
Für den Transport über Wasser gibt es mehrere Häfen, wobei Toamasina der größte ist. Schiffsverbindungen sind jedoch limitiert, und Flussfahrten auf Flüssen wie dem Tsiribihina und dem Kanal von Pangalanes sind beliebte touristische Aktivitäten.
Fahrhinweise
In Madagaskar gelten beim Fahren besondere Regeln und Bedingungen, die Reisende beachten sollten. Mit diesen Hinweisen im Hinterkopf sind Sie gut auf die besonderen Verkehrsbedingungen in Madagaskar vorbereitet.
Mietwagen: Das Mindestalter für die Anmietung eines Fahrzeugs liegt in der Regel bei 23 Jahren. Zudem wird ein internationaler Führerschein benötigt, der zusammen mit dem nationalen Führerschein gültig ist. Mietwagen werden oft nur mit Fahrer vermietet, da die Straßenverhältnisse anspruchsvoll sind.
Straßenverkehr: In Madagaskar herrscht Rechtsverkehr. Besonders in den Städten kann der Verkehr chaotisch wirken, und an Kreuzungen wird oft per Handzeichen verständigt, wer fährt. Vorfahrt gilt meist für den, der zuerst ankommt.
Straßenverhältnisse: Nur etwa 12 % des Straßennetzes sind asphaltiert, der Rest besteht aus Schotterpisten. Daher ist es wichtig, immer beide Hände am Steuer zu haben, da plötzlich auftauchende Hindernisse wie Tiere oder Schlaglöcher schnell zu Gefahrensituationen führen können.
Geschwindigkeitsbegrenzungen: Auf geteerten Straßen liegt die Höchstgeschwindigkeit bei 120 km/h, empfohlen sind jedoch maximal 100 km/h. Innerorts gilt eine Geschwindigkeitsbegrenzung von 60 km/h, auf unbefestigten Straßen maximal 80 km/h. Schilder vor Kurven sollten unbedingt beachtet werden, und es ist ratsam, die Geschwindigkeit entsprechend anzupassen.
Tanken: Auf weniger befahrenen Strecken sollten Sie jede Gelegenheit zum Tanken nutzen, da Tankstellen selten sind. Die Betankung erfolgt durch Personal, da es keine Selbstbedienung gibt.
Reifen: Aufgrund der scharfen Steine auf den Schotterpisten sind geplatzte Reifen eine häufige Unfallursache. Prüfen Sie regelmäßig den Reifendruck, besonders an Tankstellen.
Überholen und Blinken: Wenn ein schnelleres Fahrzeug von hinten kommt, sollte links geblinkt werden, um das Überholen zu signalisieren. Vorsicht: In Madagaskar kann Rechtsblinken fälschlicherweise als Überholsignal gedeutet werden.
Notvorräte: Da Pannen auf abgelegenen Strecken nicht ausgeschlossen werden können, sollten immer ausreichend Trinkwasser und Notfallausrüstung mitgeführt werden.
Verhalten und Umgangsformen
In Madagaskar sind Umgangsformen und traditionelles Verhalten tief im Alltag verankert, und Reisende sollten diese respektieren. Bei der Begrüßung ist ein sanfter Händedruck üblich, wobei oft die linke Hand auf den rechten Arm gelegt wird, um zusätzlichen Respekt zu zeigen. Ein freundliches Lächeln gehört ebenso dazu und signalisiert Höflichkeit und Anerkennung. Öffentliche Zuneigungsbekundungen, wie Umarmungen oder Küsse, sollten vermieden werden, da sie als unangebracht gelten. Laute Gespräche und sichtbare Emotionen werden ebenfalls nicht gern gesehen und als unhöflich empfunden.
Der Ahnenkult hat einen hohen Stellenwert in der madagassischen Kultur, und der Respekt vor den Ahnen ist essenziell. Besucher sollten traditionellen Zeremonien wie dem Famadihana (Umdrehen der Toten) mit Achtung begegnen, auch wenn sie nicht daran teilnehmen. Beim Besuch von Privathäusern ist es üblich, die Schuhe auszuziehen, und es gilt als unhöflich, jemanden oder heilige Objekte, wie Buddha-Statuen, mit den Fußsohlen zu zeigen.
Lautstarke Konflikte oder Wutausbrüche sollten vermieden werden, da die Wahrung des Gesichts eine große Bedeutung hat. Öffentlicher Ärger oder Demütigungen können als respektlos empfunden werden, und stattdessen werden Geduld und Diplomatie hochgeschätzt. Beim Fotografieren ist es wichtig, stets um Erlaubnis zu fragen, insbesondere bei traditionellen Zeremonien oder in ländlichen Gebieten, da Menschen dies sonst als Eingriff in ihre Privatsphäre sehen könnten. Generell sind Höflichkeit, Respekt vor den Traditionen und ein ruhiges, freundliches Auftreten wesentliche Bestandteile des madagassischen Alltags.
Kommunikation
Um in Madagaskar zu kommunizieren, ist der Kauf einer lokalen SIM-Karte die beste Option. Diese Karten sind günstig und können in vielen Geschäften und an Kiosken erworben werden. Sie benötigen dafür ein entsperrtes, GSM-kompatibles Telefon. Telefonate nach Europa kosten meist um die 0,20 bis 1,00 Euro pro Minute, je nach Anbieter und Ziel. Eine weitere Möglichkeit wäre die Nutzung einer sSIM. In ländlichen Gebieten oder abgelegenen Regionen könnten eSIM-Dienste jedoch eingeschränkt sein, da die Netzabdeckung generell schwächer ist.
Die Netzabdeckung in städtischen Gebieten wie Antananarivo und größeren Städten ist gut, allerdings kann es in abgelegenen Regionen zu Empfangsproblemen kommen. Mobiles Internet ist weit verbreitet, und 4G ist in vielen Regionen verfügbar. In kleineren Orten und auf dem Land kann der Empfang jedoch schwächer sein, und es ist ratsam, sich im Vorfeld über die Netzabdeckung zu informieren. Wi-Fi gibt es in größeren Hotels und Cafés, allerdings variiert die Qualität stark.
Für internationale Anrufe und längere Aufenthalte empfiehlt sich die Nutzung von Apps wie WhatsApp oder Skype über WLAN, um hohe Telefonkosten zu vermeiden.
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Trinkgelder
In Madagaskar ist es üblich, Trinkgeld zu geben, wenn Sie mit dem Service zufrieden sind. Für Reiseleiter sind etwa 8–10 USD pro Tag angemessen, während Fahrer etwa 5–7 USD pro Tag erhalten. In Restaurants lässt man üblicherweise ein wenig Wechselgeld liegen oder gibt etwa 5–10 % des Rechnungsbetrags, wenn der Service nicht bereits in der Rechnung enthalten ist. Kleinere Dienstleistungen, wie das Tragen von Koffern oder Parken, werden oft mit 500 bis 1.000 Ariary honoriert. Auch kleine Beträge werden hier sehr geschätzt.
Zeitzonen
Während der deutschen Winterzeit beträgt die Zeitverschiebung zwischen Deutschland und Madagaskar +2 Stunden. In der deutschen Sommerzeit beschränkt sich der Unterschied auf +1 Stunde.
Elektrizität
Normalerweise 220 Volt mit einer Frequenz von 50 Hertz, was den europäischen Standards entspricht. Daher ist kein Adapter notwendig, wenn Sie europäische Geräte nutzen.
Fotografieren
In Madagaskar ist es generell erlaubt, Menschen und Landschaften zu fotografieren, aber wie in vielen anderen Ländern sollten Sie immer vorher um Erlaubnis fragen – insbesondere in ländlichen Gebieten oder bei Zeremonien. Viele Menschen, insbesondere Kinder, freuen sich, wenn Sie ihnen das Bild auf dem Display Ihrer Kamera zeigen. Manchmal kann es vorkommen, dass Menschen, vor allem in touristischen Regionen, Geld für ein Foto verlangen. Diese Praxis ist nicht unüblich, sollte aber situationsabhängig beurteilt werden. Geben Sie Kindern grundsätzlich kein Geld für Fotos, um Missbrauch zu verhindern.
Das Fotografieren von Militäranlagen, Häfen und Flughäfen ist streng verboten. Außerdem sollten Sie religiöse Stätten respektvoll behandeln; in manchen Kirchen oder heiligen Orten kann es Einschränkungen beim Fotografieren geben.
Einkaufen
Das Verhandeln auf Märkten und bei Straßenhändlern gehört in Madagaskar zum Alltag. Sobald ein Preis genannt wird, sollten Sie sich nicht scheuen, diesen herunterzuhandeln – das wird erwartet. Eine übliche Verhandlungsmethode ist es, den ersten Preis mit einem Lächeln abzulehnen und dann einen Gegenpreis zu nennen, der etwa bei der Hälfte des geforderten Preises liegt. Der Verkäufer wird dann einen neuen Vorschlag machen, und nach einigen Runden finden Sie meist einen akzeptablen Preis. Sobald Sie sich auf einen Preis geeinigt haben, gilt es als unhöflich, den Kauf zurückzuziehen. Bedenken Sie außerdem, dass ein kleiner Preisunterschied für den Verkäufer oft eine große Bedeutung hat, während er für Sie geringfügig erscheinen mag.
In Supermärkten und Restaurants gibt es hingegen feste Preise, bei denen das Feilschen nicht üblich ist. Typische Mitbringsel und Souvenirs sind handgefertigte Produkte wie Korbwaren, Holzschnitzereien, Schmuck und Vanille.